Ich habe eine seltsame Beziehung zu den Sevillanas, dem andalusischen Volkstanz, der ein bißchen wie Flamenco wirkt und immer von allen überall getanzt wird. Weil Sevillanas tatsächlich sehr lustig zu tanzen sind. Warum dann meine Beziehung zu den Sevillanas seltsam ist?
Ich kann mir tänzerisch sehr viel merken. In Wirklichkeit vergesse ich kaum je einen Schritt, zumindest Klang und Rhythmus bleiben mir über Jahre erhalten. Aber für die Schrittkombinationen der Sevillanas scheine ich völlig durchlässig zu sein und ich weiß nicht, wieso. Sie bleiben nicht in mir und ich muss sie jedes Mal aufs Neue erarbeiten. Manchmal finde ich das sehr frustrierend – meistens amüsiert mich das. Sind doch die Sevillanas oft das erste, was FlamencoschülerInnen lernen (was ich übrigens als viel zu schwierig empfinde. Aber das ist klar, ich kanns mir ja selber nicht merken).
Unsere eigenen Sevillanas
Also habe ich vergangenes Jahr mit Ines Fordinal gemeinsam unsere eigene Version der vier Sevillanas-Strophen erarbeitet. Das tat gut und fühlte sich organisch an. Auch mit Anja Abels habe ich schon eine völlig eigene, unsere Sevillanas getanzt. Das war auch sehr gut und genauso (mindestens!) fröhlich und freudvoll wie „traditionelle“ Sevillanas. Trotzdem mag ich natürlich irgendwann einen Weg finden, auch die „traditionellen“ Strophen der Sevillanas behalten zu können. Ich frag mich echt: was ist da in mir los, dass die Sevillanas einfach nicht hängen bleiben wollen. Oder dass ich sie nicht behalten will??? Oder bedeutet das ganz einfach: ich muss einen genaueren, eigenen Weg zu den Sevillanas finden. Zurück und nach vorne zum Ursprung! Challenge accepted :-)
(Meine Art der Sevillanas brauche ich ja sowieso auch für Sissi. Obwohl die ja gerade pausiert).