Gestern hatte ich meinen ersten Auftritt mit der neuen Band (ja, es war toll – darüber erzähle ich gerne ein anderes Mal mehr). Jedenfalls standen wir vor einem typischen Problem, wenn es um Flamenco-Auftritte geht (eigentlich standen wir „auf dem Problem“): dem Tanzboden!
Flamencotanz geht nicht überall
FlamencotänzerInnen kennen die Fragen: Wie ist der Boden? Hält er die Flamencomusik (das Gesteppe) aus? Halten die Gelenke den Boden aus? Wird man etwas hören? Unser Auftrittsraum gestern hatte einen schönen Parkettboden – logischer Weise ist das Tanzen mit genagelten Schuhen für so einen Boden eher ungeeignet, da festere Sequenzen Dellen hinterlassen könnten oder Kratzer… Manche stehen auch vor der Aufgabe, an Orten mit Fliesenboden, Steinboden, Estrich oder sonstigen Fantasiematerialien zu tanzen. Das, liebes Publikum, ist unmöglich. Entweder für den Boden oder für den Körper.
Lösungen sind mobile Tanzböden, die für ein kraftvolles Gesteppe geeignet sind.
Mein erster Versuch: sehr guter Tanzboden aber für mich nicht brauchbar
Ich hab nochmal nachgeschaut: 2013 hab ich mir gemeinsam mit Freundinnen einen mobilen Profitanzboden vom Theaterbaukausten in Dresden gekauft. Ich einen Quadratmeter, andere mehr. Wir dachten auch, dass wir uns zusammentun können, wenn wir eine größere Fläche brauchen. Dieser Tanzboden ist großartig, weil er gut gebaut ist und man mit ihm auch einen ganzen Saal auslegen könnte. Die einzelnen Elemente können, klick klack, zusammengesteckt werden etc. Nur, für mich hat sich dieser Quadratmeter nicht ausgezahlt, denn: er ist mir viel zu schwer und sperrig. Ich habe meinen Quadratmeter leider doch nie betanzt.
Mein zweiter Versuch: gut klingender Tanzboden, leicht zu transportieren
Nachdem ich also für den gestrigen Auftritt doch einen Tanzboden gebraucht habe, habe ich mal Susanne der Academia Flamenca gefragt und eine Lösung gefunden. Ihr Mann Thomas hat für genau diese Anforderungen einen Tanzboden gebaut: die einzelnen Elemente sollen nicht zu schwer sein, sie müssen einfach zusammenschraubbar sein, er darf eine nicht zu glatte Oberfläche haben aber auch nicht picken, muss gedämpft sein und unverstärkt gut klingen. Wer Thomas kennt weiß: er findet eine Lösung.
Diesen Tanzboden konnte ich mir für gestern ausborgen und ich bin begeistert. Er war wirklich gut zu betanzen, supereinfach zu montieren und zu transportieren (die Rückbank des Autos muss umgelegt werden, aber das ist auch schon alles). Außerdem hört man die Schritte gut, ich bin auch nicht herumgerutscht. Ich hatte das Gefühl, deutlich und sauber tanzen zu müssen, weil ich alles gehört habe – aber das mag ich sowieso viel lieber als umgekehrt.
- die Bodenelemente werden dort aufgelegt, wo sie beim Konzert auch liegen sollen (ein Verschieben im Nachhinein ist, glaube ich, nicht möglich – der Boden liegt wirklich gut und rutscht nicht am Untergrund herum)
- die Elemente werden dann mit Metall-Verbindungsstücken fixiert (hier reicht ein Imbusschlüssel dafür).
- Fertig nach etwa 10 Minuten. Yay!
Der Tanzboden kann in der Academia Flamenca in Wien getestet werden – alle weiteren Details (Preis für einen eigenen Tanzboden, Miete für den mobilen Tanzboden der Academia Flamenca, etc) besprecht bitte direkt mit Susanne oder Thomas, z.B. per E-Mail an: info@flamenco-academia.at
Anmerkung zu „unbeauftragte Werbung“:
Ich konnte den Tanzboden ohne Bedingung (also auch ohne Vereinbarung, darüber zu schreiben) ausborgen – diesen Beitrag schreibe ich, weil ich finde, dass wir uns solche Tipps weitersagen sollen. Außerdem wurde ich nach dem gestrigen Auftritt auch auf den Boden angesprochen. Ich kennzeichne, weil ich im Flamencokontext schon mal Kooperationen eingegangen bin und daher mein Test auch als Werbung verstanden werden könnte – und was solls, tut ja nicht weh.