Der zweite Tag beim Flamencofestival im tanzhaus nrw ist etwas müder und trotzdem sehr aufgeladen.
Wie waren die Schritte vom Workshop? Wie die Melodie? Wo ist der Impuls und wo der Rhythmus? Fragen, Fragen! Und natürlich auch: wie hat dir gestern Ad Libitum von Andrés Marín gefallen?
Ad Libitum Teil 2
Ich kann euch sagen: die Meinungen gehen auseinander (und das ist immer so und gut!). Einig sind wir uns, was die Lautstärke betrifft: es war alles viel zu laut – immer, wenn José Valencia gesungen hat, musste ich mir die Ohren zuhalten. Er ist so stimmgewaltig und mit so eingestelltem Mikro nicht auszuhalten. Das war unangenehm und hat mich abgelenkt.
Und über das Stück an sich kann ich für mich sagen: ich habe es genossen, Andres Marin zum ersten Mal live zu sehen, das stand für mich gestern im Vordergrund. Ihn zu beobachten, seine Linien und Kurven im Körper; seine Melodien zu hören. Seine Zapateados faszinieren mich, die langen Arme auch. Manche Bilder aus dem Stück fand ich schön (zum Beispiel den weißen Hut am Mikroständer… übrigens ist es der Originalhut von Pepe Marchena, wie er im anschließenden Publikumsgespräch mit Susanne Zellinger erzählte hat), manche komisch (etwa den Schatten der Harlekin-Figur und sowieso: die Harlekin-Gestalt!) und manche sind mir entfallen, aber mir macht das im Moment nichts aus.
Beim Reden über das Stück waren wir uns garnicht einig – auch nicht bei der Frage, ob Andres Marin auch lustig ist. Ich finde, ja! Grotesk und komisch sind vielleicht geeignetere Worte. Und ich finde, da gibt es auch sehr viel Augenzwinkern.
Zu den heutigen Workshops gibt es viel zu schreiben – oder heute auch nur:
Tangos/Guajira mit Andres Marin
Quitate de mi presencia
que me estas martirizando
Y a la memoria me traes
cosas que estaba olvidando (bis)
Ponme la mano aqui catalina mia
Ponme la mano aqui
Ponme la mano aqui catalina mia
mira que me voy a morir
Soleá Juan Carlos Lérida
1,2,3/1,2,3/1,2,3/1,2,3…
Improvisation Juan Carlos Lérida
Führ querfeldein
dein Pferd – dahin,
wo der Bergkuckuck ruft…!
Wir haben ihn beschrieben,
dann zweigeteilt – den Fächer
schmerzlichen Gedenkens…
(Bashō)