Das Jahr habe ich mit Marina Abramovic und ihren Memoiren „Durch Mauern gehen“ begonnen. Ich habe ihre Gedanken und Erlebnisse aufgesogen und fühlte mich bestärkt, bestätigt und herausgefordert. Es ist so ein wichtiges Buch für mich. Es macht mich mutig.
Sie hat die Grenzen der Kunst gesprengt: sich gepeitscht, mit einer Glasscherbe ein Pentagramm in den Bauch geritzt, ein Messer in die Finger gerammt. Sie ist 2500 Kilometer auf der Chinesischen Mauer gegangen, zwölf Jahre in einem umgebauten Citroën-Bus durch die Welt gefahren und hat ein Jahr bei den Aborigines in Australien gelebt. Spätestens seit „The Artist is Present“ – ihrer berühmten Performance 2010 im New Yorker Museum of Modern Art – gilt Marina Abramovic in der ganzen Welt als Kultfigur. (Aus der Zusammenfassung)